In Deutschlands Haushalten leben rund eine Million Meerschweinchen. Sie gelten als unkomplizierte Nager, die wenig Probleme verursachen. Dennoch ist es wichtig aufzupassen, was du den niedlichen Tieren zu Fressen gibst, denn einige Lebensmittel sind bereits in kleinen Mengen für die Meerschweinchen problematisch, giftig oder sogar tödlich.
Snacks für Meerschweinchen: besser nichts aus dem Zoofachhandel
Bei einem Bummel durch den Zoofachhandel entdeckst du Produkte für die Schweinchen mit Pelz. Die Auswahl reicht von Joghurtdrops bis hin zu Keksen für Meerschweinchen. In geringen Mengen sind sie verträglich, aber dennoch ist ihre Verfütterung an das Meerschweinchen nicht empfehlenswert.
Warum? Zwar dürfen Meerschweinchen diese Snacks fressen, aber sie tun ihrer Gesundheit nicht gut. In Futtermitteln wie diese ist meist viel Zucker enthalten, der zu Verdauungsproblemen und Übergewicht bei Meerschweinchen führen kann. Vorsicht ist damit angebracht.
Achtung: Gesündere Meerschweinchensnacks sind etwas Obst und ausgewählte Gemüsesorten. Solch ein Leckerli weist zwar auch Zucker auf, aber ist frei von Konservierungs- und Farbstoffen.
Nicht in kleinen noch in großen Mengen: gefährliche Gemüsesorten für Meerschweinchen
Meerschweinchen sind Pflanzenfresser, weswegen der Gedanke nahe liegt, ihnen als Futter unterschiedliche Gemüsesorten, Blätter aus dem Garten und Pflanzen im Allgemeinen als Futtermittel zu servieren.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten, damit das Tier nach dem Verzehr keine Blähungen bekommt, krank wird oder sogar stirbt. Absolute Tabus bei der Ernährung von Meerschweinchen sind:
- Zwiebeln und jegliche Zwiebelgewächse sowie Bärlauch
- Chilischoten
- Radieschen
- Bohnen
- Linsen
- Erbsen
- unbekannte Gartenpflanzen und Kräuter
- das Grünfutter von Tomaten
Möchtest du Blattsalate und Spinat zur Fütterung für dein Meerschweinchen nutzen, dann gib dem Nager nie viel davon. Der Gehalt an Oxalsäure ist sehr hoch – vor allem in den Blättern vom Sauerampfer. Salate besitzen meist in großen Mengen Nitrat. Inhaltsstoffe wie diese sind für Meerschweinchen nicht gut.
Dürfen Meerschweinchen Kohl essen?
Ob Rotkohl, Kohlrabi oder ein anderes Gemüse aus der Familie Kohl: Ob sich dieses für eine Verfütterung eignet, ist ein Streitthema.
Ähnlich wie Knoblauch wird dem Kohl nachgesagt, er würde im Verdauungstrakt unangenehme Gase bilden und damit die Verdauung beeinflussen. Das stimmt, denn er weist Inhaltsstoffe wie unverdauliche Kohlenhydrate und Ballaststoffe auf, die der Organismus fermentiert.
In geringen Mengen schadet der Kohl dem gesunden Meerschweinchen nicht. Besonders gut eignen sich Grünkohl mit seinem Vitamin C, die Blätter vom Brokkoli und Blumenkohl.
Tipps zur Verfütterung von Kohl als Meerschweinchenfutter
Rotkohl und andere harte Kohlsorten wie Wirsing oder Weißkohl sind weniger gut für Meerschweinchen.
In geringen Menschen schaden sie dem gesunden Tier meist nicht. Unabhängig von der Art des Kohls ist es wichtig, die Nager mit Bedacht an die Verfütterung in kleinen Mengen zu gewöhnen. Anstatt ihnen gleich alles an Blättern und Stängeln in den Napf zu legen, ist es besser Stücke mit rund einem Zentimeter Durchmesser als Meerschweinchenfutter zu verwenden.
So testest du, wie gut die Verdauung deines Meerschweinchens damit zurechtkommt.
Infos zum Obst: gute und schlechte Sorten für Meerschweinchen
Obst nimmt bei Meerschweinchen in der Ernährung im Unterschied zu Gemüse und Gräsern wie Heu keinen hohen Stellenwert ein.
Insbesondere das Vitamin C aus einigen Obstsorten tut den Tieren jedoch gut, aber die Klassiker unter den Vitamin-C-Lieferanten wie Aprikose, Apfelsine, Orange und Zitrone eignen sich nicht für Nager. Sie reizen ihren Magen.
Kirsche, Nektarine und Pfirsich provozieren Durchfall. Avocados sind wegen ihres Gehalts an Persin für Meerschweinchen sogar giftig. Welches Obst dürfen Meerschweinchen fressen?
- Apfel und Birne ohne Kerne
- Erdbeeren mit Blättern
- Blaubeeren
- Melonen ohne Kerne
- Ananas
Weitere Infos: Zwar dürfen Meerschweinchen dieses Obst fressen, aber bitte nur in geringen Mengen. Wichtig ist auch, es als Frischfutter in den Käfig zu stellen. Achte bei dem Obst darauf, schlechte Stellen und verwelktes Grün abzuschneiden.
Diese Pflanzen sind tödlich für Meerschweinchen
Es ist eine schöne Idee, dein Meerschweinchen aus dem Käfig im Zimmer zu holen und im Garten in der freien Natur laufenzulassen. Allerdings ist Achtung geboten, damit das Tier nicht Blätter und Pflanzen frisst, die giftig sind.
Bereits in geringen Mengen sind diese Giftpflanzen für Meerschweinchen tödlich:
- Aronstab
- Efeu
- Fingerhut
- Rhododendron
- Oleander
- Maiglöckchen
- Narzissen
- Tollkirsche
- Schierling
- Rittersporn
- Goldregen
- Wolfsmilch
- Eibe
- Lupinen
- Seidelbast
- Hyazinthen
- Akelei
- Philodendron
Rinde von Bäumen und altes Brot: kein Knabbersnack für Meerschweinchen
Hartnäckig hält sich der Mythos, dass die Rinde von Bäumen und altes Brot gut für Meerschweinchen wäre. Sie würden dadurch ihren Zähnen etwas Gutes tun. Doch das stimmt nicht.
Tierärzte wissen inzwischen, dass der Zahnabrieb beim Fressen automatisch stattfindet. Haben die Tiere zu lange Zähne, liegt dies in erster Linie an Kieferverletzungen und Zahnfehlstellungen.
Die Nahrung nimmt darauf keinen entscheidenden Einfluss. Wichtig ist zudem nicht die Härte der Nahrung, sondern die Fressdauer. Mit Heu und Wiesenkräutern ist das Tier lange beschäftigt, was gut für sein Gebiss ist.
Welche Lebensmittel sind zum Meerschweinchen zum Knabbern gut?
Meerschweinchen macht das Nagen an harten Lebensmitteln durchaus Freude. Altes Brot als Futter ist jedoch schlecht, dass es die Verdauung belastet. Im schlimmsten Fall enthält es Schimmelsporen.
Baumrinde weist oft Schimmel, Pestizide oder Schadstoffe auf. Zudem sind Bäume wie Eibe und Kirsche für die Meerschweinchen sogar giftig. Besser sind spezielle Nagehölzer aus dem Zoofachhandel wie Zweige von Baumarten wie Apfel, Haselnuss und Weide.
Meerschweinchen: vieles, aber nicht alles darf in den Napf
Das Grundnahrungsmittel für Meerschweinchen ist das Heu. Du kannst dieses durch Frischfutter wie Apfel und ausgewählte Kräuter ergänzen. Gekochte Nahrung oder gar Essensreste von dir sind für die Nager ungeeignet.
Als Snacks eignen sich auch Zweige aus dem Fachhandel, ausgewähltes Obst und gemüsehaltiges Futtermittel.
Lebensmittel wie Steinobst, scharfe Gemüsesorten sowie einige Pflanzen sind für den Nager nicht geeignet. Gut informiert klappt die Ernährung deines
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