5 Jahre, 20 Jahre oder wie alt werden Katzen im Durchschnitt? Die Frage ist berechtigt, denn zur Lebenserwartung der Samtpfoten kursieren unterschiedliche Angaben.
Warum dies so ist, lässt sich leicht mit einer klaren Antwort erklären: Die Lebenserwartung von Katzen hängt von zahlreichen Faktoren und Umständen ab. Auf einige wie zum Beispiel die Ernährung nimmst du als Halter direkten Einfluss. Bei Faktoren wie der Genetik entfällt dein Einfluss auf die Lebenserwartung.
Die Katzenrassen als Einfluss auf die Lebenserwartung
Wie alt Katzen werden, hängt nach einer Studie des Royal Veterinary College in London unter anderem von den Katzenrassen ab.
In dieser Studie aus dem Jahr 2015 analysierten die Wissenschaftler die Todesursache von 4.009 per Zufall ausgesuchter Katzen. Es zeigt sich, dass ältere Katzen meist Mischlingskatzen waren.
Sie erreichten im Durchschnitt ein Alter von 14 Jahren. Rassekatzen hingegen hatten mit 12,5 Jahren eine geringere Lebenserwartung. Die Ursache dafür dürfte in der Überzüchtung liegen.
So sind Rassekatzen im Unterschied zu regulären Hauskatzen häufiger von Erbkrankheiten betroffen. Gleiches greift für Krebserkrankungen sowie Herz- und Nervenerkrankungen, die das Katzenalter schmälern.
Streuner versus Freigängerkatzen: die Rolle der Lebensweise auf die Lebensdauer
Streuner bzw. Straßenkatzen werden meist nicht alt. Ihr durchschnittliches Lebensalter wird nach anerkannten Statistiken mit 3,3 und 4,2 Jahren bei Katzen und mit 1,2 und 3,2 Jahren bei Katern beziffert.
Sie sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt und ihnen fehlt der Mensch, der durch Impfungen, Versorgung bei Krankheit und Krankheitsvorsorge Einfluss auf das Alter der Samtpfote nimmt.
Unabhängig von der Rasse leben Freigänger bereits etwas länger als Straßenkatzen. Unter ihnen eine alte Katze zu finden, ist jedoch in Gebieten mit starkem Straßenverkehr seltener. Diese Tiere haben oft Unfälle mit Autos, weswegen viele von ihnen nicht einmal 5 Jahre alt werden.
Wohnungskatzen leben im Schnitt länger
Die Wohnungskatze erfreut sich der längsten Lebenserwartung. Ganz gleich, ob sie einer ausgewählten Katzenrasse angehört oder ein Mischling aus dem Tierheim ist: Im Schnitt leben alle Wohnungskatzen deutlich länger als Freigänger und Streuner.
Themen wie Krankheiten, Infektionen oder Unfälle betreffen sie zwar auch noch, aber in einem deutlich geringeren Ausmaß.
Die älteste Katze der Welt
Als älteste Katze der Welt gilt Creme Puff. Sie lebte unglaubliche 38 Jahre lang in Texas, was sie zu einem kleinen Wunder in der Tierwelt machte. Fast noch ungewöhnlicher war ihre Ernährung: Neben normalem Katzenfutter gab der Besitzer ihr Speck, Eier, Brokkoli und Kaffee mit Sahne.
Die 6 besten Tipps für ein langes Katzenleben
1. Kastrieren und sterilisieren
Die Kastration oder Sterilisation deiner Katze bedeutet mehr als nur Geburtenkontrolle. Bei weiblichen Katzen sinkt das Risiko von Krebserkrankungen in den Fortpflanzungsorganen, wie Gebärmutter- oder Eierstockkrebs, erheblich. Kastrierte Kater zeigen oft ein ausgeglicheneres Verhalten und neigen weniger zu aggressiven Auseinandersetzungen mit Artgenossen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherheit: Unkastrierte Kater unternehmen häufig gefährliche Streifzüge auf der Suche nach Partnerinnen. Dabei riskieren sie Straßenüberquerungen oder Konflikte mit anderen Tieren. Die Kastration reduziert diesen Drang erheblich und erhöht so die Lebenserwartung deines Katers deutlich.
2. Impfungen
Impfungen bilden einen unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für deine Katze. Sie schützen vor einer Reihe schwerwiegender Krankheiten für Katzen:
- FIP (Feline Infektiöse Peritonitis): eine gefürchtete Viruserkrankung mit oft tödlichem Verlauf
- Katzenschnupfen: eine hochansteckende Infektion der oberen Atemwege, besonders gefährlich für junge und alte Katzen
- Katzenseuche (Panleukopenie): eine hochinfektiöse Viruserkrankung, die schwere Durchfälle und eine lebensgefährliche Schwächung des Immunsystems verursacht
- Leukose: eine durch Viren verursachte Erkrankung, die zu Blutarmut und Krebs führt
- Tollwut: eine tödliche Zoonose, auch für Menschen gefährlich
3. Regelmäßige Tierarztbesuche
Vorsorgeuntersuchungen entscheiden über die langfristige Gesundheit deiner Katze. Sie ermöglichen dem Tierarzt, potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie sich zu ernsthaften Krankheiten entwickeln. Diese Check-ups finden mindestens einmal jährlich statt.
Extratipp: Ein wichtiger Teil der Vorsorge ist auch die regelmäßige Parasitenbekämpfung. Würmer, Zecken und Flöhe verursachen nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch ernsthafte Gesundheitsprobleme. Dein Tierarzt erstellt dir einen individuellen Parasitenschutzplan für deine Katze.
4. Unfallgefahr daheim senken
Die Antwort auf “Wie alt werden Hauskatzen” hängt auch von der Gestaltung ihres Zuhauses ab. Die Lebenserwartung von Wohnungskatzen ist zwar aufgrund weniger Unfallrisiken höher als bei Freigängern, aber auch in dem eigenen Haus lauern Risiken für Katzen. Damit deine Katze 15 Jahre alt oder sogar noch älter wird, empfiehlt sich eine katzenfreundliche Umgebung:
- sichere offene Fenster mit stabilen Kippfensterschutzgittern
- entferne für Katzen giftige Pflanzen
- verstaue Putzmittel, Medikamente und Kleinteile in verschlossenen Schränken
- verstecke lose Kabel oder ummantele sie
- prüfe regelmäßig Spielzeuge auf Verschleißerscheinungen
5. Übergewicht vermeiden
Das Thema Übergewicht stellt ein wachsendes Problem bei der Hauskatze dar und verkürzt ihre Lebenserwartung erheblich. Durch regelmäßige Spielzeiten und interaktive Spielzeuge förderst du ihre regelmäßige Bewegung. Auch solltest du ihr Gewicht im Blick behalten, um daran das Futter anzupassen.
6. Das richtige Katzenfutter
Die Ernährung deiner Katze beeinflusst fundamental ihre Gesundheit und Lebenserwartung. Eine artgerechte, hochwertige Ernährung verhindert oder lindert viele gesundheitliche Probleme. Sie reduziert das Risiko auf Übergewicht bei Katzen, Diabetes, Nierenerkrankungen und andere ernährungsbedingte Gesundheitsbeschwerden.
Die Lebenserwartung einer Katze mit dem richtigen Fressen erhöhen
Eine hochwertige Qualität des Katzenfutters ist unerlässlich für die gute Pflege des Tieres. Insbesondere minderwertige Trockenfuttermittel bergen Risiken für das Wohlbefinden deiner Katze. Du kannst sie mit Fast Food vergleichen, was auch dir als Menschen auf Dauer nicht guttut.
Wie erkennst du nun ein gesundes, artgerechtes Katzenfutter?
- hoher Fleischanteil
- Futtertyp Nassfutter mit einem Feuchtigkeitsanteil von 75 bis 80 %
- kaum pflanzliche Zutaten
- kein Zucker und Getreide enthalten
- ohne Konservierungsmittel, künstliche Geschmacksverstärker, Aromen und Farbstoffe
Wann ist eine Katze ein Senior?
Unsere Empfehlung: ANIfit Katzenfutter
Ab etwa 11 Jahren gilt eine Katze als Senior. Dies entspricht ungefähr einem 60-jährigen Menschen. Die Umrechnung von Katzenjahren ins Menschenalter erfolgt nicht linear. So altern Katzen anfangs schneller als im höheren Alter. Dazu ein paar Beispiele:
- 1 Katzenjahr = 15 Menschenjahre
- 2 Katzenjahre = 24 Menschenjahre
- 7 Katzenjahre = 44 Menschenjahre
- 13 Katzenjahre = 68 Menschenjahre
- 15 Katzenjahre = 76 Menschenjahre
Diese Umrechnung ist eine Annäherung. Individuelle Faktoren wie Gesundheit, Ernährung und Lebensstil beeinflussen das biologische Alter deiner Katze. Ab dem Seniorenalter empfehlen sich häufigere Tierarztbesuche. So erkennst du altersbedingte Veränderungen bei deinem Tier frühzeitig und unterstützt deine Katze optimal in dieser Lebensphase.
Die Lebenserwartung der verschiedenen Katzenrassen
Bildquellen:
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- 2. Youtube.com (https://www.youtube.com/watch?v=xRZWMftr9Ks)
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