Bartagame in einem Terrarium

Sie erinnern an Tiere aus grauen Urzeiten oder mystische Wesen – und gehören doch zu den beliebtesten Bewohnern hiesiger Terrarien: die aus Australien stammenden Bartagamen. Das Besondere an diesen tagaktiven Echsen ist, dass Sie durchaus Zutrauen entwickeln und sich auf die Hand nehmen lassen. Wie du lange Freude an diesem speziellen Haustier hast, erfährst du im Folgenden.

Steckbrief: Bartagamen

  • Einordnung: Reptilien, tagaktive Echsen
  • Größe und Gewicht: 250 bis 600 g – 40 bis 60 cm von Kopf bis Schwanzspitze
  • Herkunft: Steppe, Halbwüsten und Trockenwälder Australiens
  • Nahrung: tierisch und pflanzlich
  • Lebenserwartung: zehn Jahre und darüber hinaus
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, Aggressivität gegenüber Artgenossen
  • Optimale Haltung: Einzel, Paar oder auch Harem
  • Besonderheiten: Winterruhe

Die Arten von Bartagamen

Es sind insgesamt acht Bartagamenarten, die sich hinsichtlich ihrer Größe, im Aussehen und auch ihrem typischen Verhalten unterscheiden, anerkannt:

  • Kimberley-Bartagame (Pogona microlepidota)
  • Kleine Bartagame (Pogona minima)
  • Mitchells Bartagame (Pogona mitchelli)
  • Nullarbor-Bartagame (Pogona nullarbor)
  • Östliche Bartagame (Pogona barbata)
  • Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps)
  • Westliche Bartagame (Pogona minor)
  • Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni)

Das Aussehen von Bartagamen

Bartagamen - die richtige Haltung
Bartagamen sehen aus wie kleine Drachen

Der Begriff Schuppenkriechtiere trifft es ebenso gut wie der Name Bartagame: Sie erinnern mit ihrem Schuppenkleid, dem langen Schwanz und dem stacheligen Bart an kleine Drachen.

Fühlen Sie sich bedroht, stellen die Reptilien die Stacheln auf – an der Kehle, an den Flanken und am Kopf. Dieser hat eine dreieckige Form mit seitlich platzierten Hörorganen in Form von Öffnungen. Faszinierend ist das Parietalorgang, das auf dem Schädel sitzt. Dieses dritte Auge dient zur Wahrnehmung von Hell und Dunkel.

Die Haut der Bartagamen ist sehr dick und von Schuppen übersät. So hält sie der extremen Sonne in Australien stand, und schützt die Tiere vor UV-Strahlen, Dehydrierung und natürlich auch Verletzungen.

Auch in puncto Farbe hat sich die Bartagame perfekt an die Umgebung angepasst: Grundsätzlich changieren die Farben Grau und Beige bis Braunrot. Suchen sie Wärme, werden die Farben dunkler – bis zu Schwarz. Im Gegenzug hellen sie sich auf und nehmen leuchtende Farben an, um nicht zu überhitzen.

Männchen oder Weibchen – gibt es im Aussehen Unterschiede?

Um das Geschlecht einer Bartagame zu erkennen, solltest du den unteren Schwanzansatz genauer betrachten: Ausgewachsene männliche Tiere haben dort zwei Taschen mit den paarweise angeordneten Paarungsorganen.

An den Hinterbeinen findest du darüber hinaus die Femoralporen, also an den Unterschenkeln sitzende Drüsen.

Schuppige Repitilien – was ist bei Bartagamen im Terrarium zu beachten?

Diese faszinierenden Tiere gewöhnen sich gut an den Menschen. Allerdings sehen sie in Artgenossen schnell eine Gefahr: Sie verteidigen ihr Revier aggressiv, sofern nicht gerade Paarungszeit ist.

Die Haltung von Bartagamen

Diese Echse ist gerne allein – die Einzelhaltung in einem Terrarium ist also kein Problem und gerade für Anfänger ratsam. Willst du mehrere Tiere unterbringen, dann fokussiere dich auf ein Männchen, dem du ein oder mehrere Weibchen mit ins Terrarium setzt.

Am besten greifst du dann vergleichsweise verträgliche Arten wie Pogona henrylawsoni oder Pogona vitticeps zurück. Alternativ kommen auch andere Echsen wie Dornschwänze oder Kragenechsen zur Vergesellschaftung in Frage.

Bartagamen-Terrarium: Tipps zur Größe, Einrichtung und Technik

Bartagame Terrarium

Die Anforderungen hängen von der Bartagamenart ab, doch eines ist klar: Die Bodenbewohner brauchen Platz. Reichen beispielsweise 1,20 x 0,6 x 0,6 (L x B x H in m) für ein Pärchen Pogona henrylawsoni aus, benötigt ein Pärchen Pogona vetticeps bereits 1,60 x 0,8 x 0,8 (L x B x H in m).

Und das natürlich bei einer optimalen Temperatur zwischen 28 und 30 °C und eine Luftfeuchtigkeit von rund 40 Prozent. Allerdings solltest du in Bezug auf Temperatur und Sonneneinstrahlung verschiedene Zonen im Terrarium einplanen.

Das Terrarium sollte also gut belüftet und beleuchtet sein, sodass du einen Lichtrhythmus darstellen kannst: Im Sommer sind 12 bis 13 Stunden Licht täglich richtig, im Frühjahr und Herbst reichen zehn Stunden. Das heißt konkret, du brauchst folgende Technik:

  • Heizmatte und Spotstrahler für Sonnenplätze
  • mehrere Thermometer
  • Frischluftlüftung am Decke und Lüftungsschlitze
  • Außenbeleuchtung wie Leuchtstoffröhre und UV-Lichtstrahler
  • Dimmer und Zeitschaltuhr

Bartagamen-Haltung: Bedürfnisse und Ansprüche an den Lebensraum

Laufen, klettern und sonnen – Bartagamen brauchen nicht viel für ein gutes Leben. Was sie aber wollen, das ist Sauberkeit. Der Bodenbelag sollte also in größeren Abständen komplett gewechselt werden.

Feiner Kies oder lehmhaltiger Sand sind als Untergrund gut geeignet, Kletteräste und Agaven oder Sukkulenten als Deko. Pflanzen sind im natürlichen Lebensraum der Echsen schließlich Mangelware.

Und Bartagamen baden gerne in 30 °C warmen Wasser, in dem sie jederzeit stehen können. Grundsätzlich funktioniert das auch im Waschbecken.

Bartagamen-Nahrung: Anforderungen an die richtige Ernährung

Bartagame Ernährung

Bartagamen bevorzugen Lebendfutter wie Heuschrecken, Schaben oder auch Heimchen. Darüber hinaus brauchen sie aber auch pflanzliche Nahrung. Im Sommer kannst du auf Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn zurückgreifen, in der kalten Jahreszeit Möhren und Salat.

Und eine Schale mit Wasser gehört ebenfalls ins Terrarium. Darüber hinaus kannst du mit Mineralstoffen und Vitaminen Mangelerscheinungen vorbeugen.

Besonderheiten in der Haltung von Bartagamen

Im Winter wird es ruhig im Terrarium, denn die Reptilien bevorzugen eine zwei- bis dreimonatige Winterruhe. Der Stoffwechsel fährt herunter und die Tiere ruhen sich aus. Du unterstützt das, indem du

  • ab November oder Dezember innerhalb von drei Wochen die Temperatur auf 18 °C reduzierst,
  • nur noch sieben bis acht Stunden täglich beleuchtest und dann ganz ausschaltest,
  • die Fütterung eine Woche vor Beginn der Winterruhe einstellst, aber mit Wasser versorgst.

Umgekehrt steigerst du Licht und Temperatur wieder innerhalb von drei Wochen.

Bartagamen-Familie: Nachwuchs ist möglich

Bartagamen erreichen die Geschlechtsreife im zweiten Lebensjahr. Werden Weibchen trächtig, vergraben sie ihre fünf bis 30 Eier im angefeuchteten Sand. Jetzt bist du gefragt: Du solltest die Eier mit aller Vorsicht ausgraben. Sie gehören in eine spezielle Brutbox, die du mit Bruterde ausstattest und tagsüber auf 26 bis 29 °C heizt. Nach 50 bis 70 Tagen darfst du dich dann über Nachwuchs freuen.

Bildquellen:

  • 1. Shinedawn / Shutterstock.com
  • 2. Vadim Zakharishchev / Shutterstock.com
  • 3. Mr. Ratchacrit Nakkhonok / Shutterstock.com
  • 4. Dudley Simpson / Shutterstock.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert