Der Dsungarische Zwerghamster (Lateinischer Name: Phodopus sungorus) gilt als besonders niedlicher Vertreter der Hamster und besitzt als einziger Zwerghamster ein wunderbar plüschiges Winterfell. Ein typisches Merkmal ist der dunkle Aalstrich auf dem Rücken des Hamsters. Im Folgenden erfährst du alles, was du über die artgerechte Haltung des Dsungarischen Zwerghamsters als Haustier wissen solltest.
Steckbrief
Aussehen
Ein besonderes Merkmal des Dsungarischen Zwerghamsters ist der dunkle Aalstrich auf seinem Rücken. Diesen besitzt auch der Campbell-Hamster, eine Unterart des Dsungaren. Das Fell des Dsungarischen Zwerghamsters hat meist eine grau-braune Farbe. Am Bauch ist es hell oder weiß. Der Hamster erreicht eine Körperlänge von neun bis 11 Zentimetern.
Eine Besonderheit des Dsungarischen Zwerghamsters: In freier Wildbahn färbt sich sein Fell im Winter schneeweiß. Deshalb wird er auf Englisch auch häufig als “Winter White Dwarf Hamster” bezeichnet. Die weiße Farbe dient der Tarnung, da weißes Fell im Schnee weniger auffällt als dunkles. Sobald die Tage kürzer werden und das Tageslicht nachlässt, wird das Fell heller. Leider ist der Farbwechsel bei Dsungaren, die als Haustier gehalten werden, nicht so ausgeprägt.
Auch die behaarten Füße des Dsungarischen Hamsters sind etwas Besonderes, verglichen mit anderen Hamsterarten. In der Natur schützen sie ihn optimal vor der Kälte, die in den schneebedeckten Gebieten seiner Heimat herrscht.
Wie kann man Dsungarische Zwerghamster und Campbell-Zwerghamster auseinanderhalten?
Der Dsungarische Zwerghamster ist deutlich runder als seine Unterart. Der Körper des Dsungaren erinnert an einen Ball, sowohl das Gesicht als auch die Ohren und Augen sind rund. Übrigens kneifen Dsungaren ihre Augen im Gegensatz zu Campbell-Zwerghamstern nur selten zusammen.
Auch das Fell der beiden Rassen unterscheidet sich voneinander. Während das des Dsungaren kurz, dicht und fein ist, hat der Campbell-Zwerghamster längeres Fell.
Verhalten und Lebensweise
Dsungarische Zwerghamster sind kaum scheu, sondern zutraulich und freundlich und werden daher schnell zahm. Außerdem ist das kleine Nagetier nacht- und dämmerungaktiv, sehr neugierig und – im Vergleich zum Campbell-Zwerghamster und zum nervösen Roborowski-Zwerghamster – recht ruhig.
Dsungarische Zwerghamster sind Einzelgänger und sollten daher auch einzeln gehalten werden. In der Regel sollte das Hamstermännchen daher auch nicht bei der Trächtigkeit des Weibchens und Jungtieraufzucht dabei sein.
Tipps zu Haltung und Pflege
Dsungarische Zwerghamster sind Meister im Höhlenbau und benötigen deshalb eine ausreichend hohe Schicht Einstreu. Weil die Hamster sehr gerne klettern, sollte der Käfig nicht zu klein sein und viele verschiedene Klettermöglichkeiten bieten. Statte das Gehege außerdem stets mit ausreichend Heu aus. Der Dsungarische Hamster nutzt Heu zum Durchwühlen, aber auch zum Schlafen.
Du trägst dich mit dem Gedanken, einen Dsungarischen Zwerghamster zu halten? Dann solltest du dir zunächst ein artgerecht gestaltetes Hamsterheim anschaffen. Passend sind ein entsprechend großer Käfig oder ein Terrarium. Zwar sind Dsungarische Zwerghamster sehr klein, sie benötigen aber trotzdem viel Platz. Der Käfig für ein Tier sollte daher mindestens 100 Zentimeter lang und jeweils 50 Zentimeter breit und tief sein. Die Mindestgrundfläche beträgt somit einen halben Quadratmeter.
Ein Terrarium sollte gut belüftet sein und muss eventuell umgebaut werden. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, solltest du darauf achten, dass der Boden und die Zwischenebenen des Käfigs nicht aus Gittern bestehen. Das macht den Tieren das Umherlaufen nur unnötig schwer, im schlimmsten Fall bleiben sie stecken und verletzen sich.
Optimal ist es, dem Nagerkäfig einen festen Standort zuzuweisen. Da Dsungarische Zwerghamster neugierig sind und ihre Umgebung gerne im Blick behalten, ist es sinnvoll, den Käfig auf eine Erhöhung, beispielsweise einen Tisch, zu stellen.
Stelle deinem Zwerghamster mehrere Schlafmöglichkeiten (z.B. Häuschen, Nester, hohle Kokosnuss, umgedrehte Keramikschälchen) zur Verfügung, da die Tierchen gerne ihren Schlafplatz wechseln. Zusätzlich lohnt sich die Anschaffung eines Mehrkammernhauses, das aus mehreren Kammern und Gängen besteht. Alternativ dient ein in den Käfig integriertes Röhrensystem den Hamstern zum Herumlaufen und Buddeln.
Zur Ausstattung des Hamsterheims gehört ein Sandbad, in dem die Nager sich baden und auf diese Weise ihr Fell reinigen können. Wichtig: Der Sand sollte alle zwei Tage erneuert werden, da viele Hamster das Sandbad auch als Toilette nutzen.
Da Dsungarische Zwerghamster sehr aktiv und lauffreudig sind, ist ein Laufrad im Hamsterkäfig ein Muss. Damit sich dein Tier nicht verletzt, sollte das Rad auf einer Seite der Lauffläche geschlossen sein.
Unverzichtbar sind zudem eine Hamstertränke und zwei kleine Schüsseln für das Futter (eine für Frisch- und eine für Trockenfutter). Lege zusätzlich immer ein paar Zweige zum Knabbern oder einen Nagerstein in den Käfig.
Eine Komplettreinigung des Hamsterkäfigs sollte einmal alle zwei Wochen erfolgen. Das beinhaltet, dass das Streu vollständig ausgetauscht und der Käfig von allem Unrat befreit werden muss. Zusätzlich solltest du täglich den Zustand der Toilettenecke untersuchen und sie gegebenenfalls mit frischer Einstreu auslegen. Außerdem ist der Vorratsbereich des Nagetiers täglich auf verdorbene Futterreste zu untersuchen. Das Trinkwasser wird ebenfalls jeden Tag ausgewechselt.
Ernährung
Dsungarische Zwerghamster bevorzugen eine Mischkost aus Körner- und Saatenmischungen sowie tierischem Protein. Um den Hamster optimal mit Nährstoffen zu versorgen, empfiehlt es sich, sogenanntes “Zwerghamster-Alleinfutter” zu kaufen. Achte darauf, dass das Futter für den Zwerghamster geeignet ist. Die Tiere brauchen viel kleinere Körner als beispielsweise Goldhamster.
Achte zudem auf die im Fertigfutter enthaltenen Zusatzstoffe. So hat zum Beispiel Zucker nichts in einem gesunden Futtermittel verloren.
Ebenfalls täglich sollten folgende Lebensmittel gefüttert werden:
- Kräuter
- Grünfutter wie Löwenzahn oder Blattsalate
- Gemüse wie Möhren, Gurken, Paprika, Zucchini, Brokkoli und Tomaten
- Ab und zu: geringe Mengen Obst, z.B. Äpfel und Birnen
Da freilebende Dsungarische Zwerghamster in ihrer kargen natürlichen Umgebung keine Früchte vorfinden, gehört Obst üblicherweise nicht zu ihrem Speiseplan. Obst verfüttern sollte man daher nur in sehr kleinen Mengen, da es sonst zu Durchfall führen kann und die Entstehung von Diabetes begünstigt.
Fortpflanzung und Aufzucht
In freier Wildbahn paaren sich Dsungarische Zwerghamster insbesondere in der Fortpflanzungszeit von Mai bis September. Sobald das Männchen bemerkt, dass das Weibchen paarungswillig ist, wird es hektisch. Häufig vollzieht sich die Paarung dann innerhalb weniger Sekunden.
Obwohl es sich bei den Zwerghamstern um klassische Einzelgänger handelt, dulden die Weibchen den Vater manchmal in der Nähe ihres Nachwuchses. In manchen Fällen hilft das Männchen sogar beim Geburtsvorgang, verlässt anschließend allerdings das Nest. Nach rund 18 Tagen kommen die Jungen zur Welt. Im Durchschnitt werfen Dsungarische Zwerghamster sechs Babys, die wiederum nach 40 bis 45 Tagen geschlechtsreif sind.
Wichtig: Sobald die Geburt bei dieser Zwerghamsterart überstanden ist, sollte man das Männchen wieder vom Weibchen trennen. Ansonsten kann es schnell zu einer weiteren Paarung kommen.
3 interessante Fakten über den Dsungarischen Zwerghamster
- Weißes Winterfell – Zumindest in der freien Natur wechselt der kleine Nager im Übergang zum Winter seine Fellfarbe. Das bisherige Grau-Braun verwandelt sich dann in ein herrlich flauschiges Schneeweiß. Leider kommt dieser Farbwechsel in der Heimtierhaltung nicht mehr beziehungsweise nur noch schwach ausgeprägt vor.
- Aalstrich auf dem Rücken – Der sogenannte Aalstrich, der längs über die Rückenmitte des Dsungarischen Zwerghamsters verläuft, hebt sich dunkel und markant von seiner restlichen Fellfarbe ab.
- Fellfarben in der Heimtierhaltung – Neben dem braun-grauen Naturton können vom Menschen gehaltene Dsungarische Zwerghamster noch weitere Farben haben. Dazu gehören “Winterweiß” (als permanente Farbe), “Saphir” (bläuliche Verfärbung der oberen Fellpartie) und “Perlmutt” (weiße Farbe der oberen und unteren Partie mit dunklerer Fellbasis).
FAQ – Häufige Fragen
Bildquellen:
- 1. g_tech / Shutterstock.com
- 2. HASPhotos / Shutterstock.com
- 3. IRINA ORLOVA / Shutterstock.com